Mittwoch, 26. Juni 2013

Holly-Jane Rahlens „Mauerblümchen“

Vor etwa 9 Jahren habe ich mein erstes Buch von Holly- Jane Rahlens gelesen. Mittlerweile habe ich 4 Bücher von ihr im Regal stehen und gerade das 3. davon beendet. Den meisten von euch dürfte sich durch ihren Zeitreiseroman „Everlasting- Der Mann, der aus der Zeit fiel“ bekannt sein.
Diesmal geht es um eine Liebesgeschichte zu Zeiten der Wende, die Geschichte hat mich schon seit dem Erscheinen gereizt (über das mich die Autorin damals netterweise per Mail informiert hat), aber es hat dann doch etwas gedauert, bis es seinen Weg zu mir gefunden hat.

Inhalt: Die Geschichte spielt sich am 23. November 1989 ab, 2 Wochen nach Fall der Mauer. Molly ist Amerikanerin, mit deutschen Wurzeln, die derzeitig in Westberlin lebt. Es ist Thanksgiving und Molly steht nur wenige Tage davor, Deutschland wieder für ihre Heimat New York verlassen. Doch bevor sie dies tut, will sie noch einmal hinter die ehemalige Mauer und das Geburtshaus ihrer verstorbenen Mutter besichtigen. In dem U- Bahn Wirrwarr der Hauptstadt trifft Molly auf dem Ostberliner Mick, ein Schauspielstudent der Mollys Tag unglaublich verändert.

Fazit: Eine Liebesgeschichte die es nicht mal 160 Seiten braucht. Die Liebe auf den ersten Blick braucht halt nicht lange um erzählt zu werden. Nein, nicht mal von einem ganzen Tag muss erzählt werden. Was natürlich die Geschichte aus macht, ist die Zeit der Wende. Ein Ostberliner trifft auf eine echte Amerikanerin, die sich so gar nicht für diese Geschichtsprägende Zeit interessiert, in der sie sich befindet. Eigentlich versteht sie erst durch Mick, was gerade vor ihren Augen passiert ist. Besonders gefreut habe ich mich, als Mick von dem Bruce Springsteen Konzert ’88 erzählt. Eine Geschichte die selbst meine Eltern erlebt haben und von der sie heute noch mit größter Leidenschaft erzählen (5 Leute und ein Trabi… auf den Weg zum Boss). Eigentlich hatte ich auch gehofft noch mehr Parallelen zu den Jugendgeschichten meiner Eltern zu finden, aber bis auf das erwähnte Konzert und den Intershops kam mir leider nichts bekannt vor. Aber sicherlich hat ein Ostberliner die DDR doch ein bisschen anders erlebt, als meine Eltern in Thüringen. Nichtsdestotrotz bekommt man in diesem Buch die schönen Geschichten, wie es war zum ersten Mal den Westen zu betreten, die Gefühle und Emotionen, die diese Zeit einfach geprägt haben.
Eine niedliche Liebesgeschichte in einer ganz besonderen Zeit.


2009/ Rowohlt Taschenbuch Verlag/ 153 Seiten